Die Burschen aus der Betreuungseinrichtung Finkenstein lernten die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Latschach kennen und waren beeindruckt.
Probe sitzen
Stolz lächelt Abraham Hailu B. aus dem Feuerwehrauto. Er darf „Probe sitzen“. Doch nicht nur das beeindruckt den aus Äthiopien geflüchteten Jugendlichen. Er und die anderen Burschen aus der Betreuungseinrichtung Finkenstein nicken anerkennend, als der Dolmetscher die Informationen des Feuerwehrkommandanten Jürgen Nessmann übersetzt.
Infos über FF
Jürgen Nessmann erklärt, welche Arten von Bränden es gibt, wie die Schläuche gereinigt werden, wo sich die Kommandozentrale befindet und wofür die Freiwillige Feuerwehr Latschach zuständig ist: Die Frauen und Männer rücken auch bei Bränden, Überschwemmungen oder Unfällen aus.
Burschen sind beeindruckt
Interessiert begleiten die Buben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr durch das Rüsthaus. Was sie am meisten bewundern: Dass alles ehrenamtlich gemacht wird. Das gibt es in ihren Heimatländern nicht. „Dass sie freiwillig und ohne Bezahlung etwas für die Gesellschaft tun, ist toll“, sagt Mustafa D. aus Syrien.
Barrow K. aus Gambia ergänzt: „Ich bin sehr dankbar, dass ich hier sein darf, es ist auch spannend zu lernen, wie man im Notfall richtig reagiert. Am liebsten würde ich in Zukunft auch bei der Freiwilligen Feuerwehr oder einer anderen Organisation, wie zum Beispiel dem Roten Kreuz, mithelfen, um Österreich und die Menschen zu schützen.“
Herkunft spielt keine Rolle
Feuerwehrhauptmann Jürgen Nessmann stellt klar, dass die Herkunft bei der Freiwilligen Feuerwehr keine Rolle spielt. Der Dienst ist natürlich nur mit einem Aufenthaltstitel und entsprechenden Kenntnissen möglich. „Bei der Feuerwehr ist jeder willkommen. Sobald man durch die Tür geht, sind wir alle gleich, egal woher man kommt.“
Ein gelungener Anfang
Ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr ist in jedem Fall ein wichtiger Schritt, um Verständnis zu fördern. Umso wichtiger ist es, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen diese Tätigkeit näher zu bringen. Die Freiwilligen Feuerwehren prägen die österreichische Gesellschaft. „Mir ist es wichtig zu zeigen, wie das System funktioniert. Denn nur was man kennt, kann man auch respektieren“, ist BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer überzeugt. „Das ist sicher der richtige Weg und Finkenstein und Latschach sind ein Anfang.“ Und es ist offensichtlich ein sehr gelungener Anfang.