Den Dankesbrief hat Sherin extra in wunderschöner Schrift verfasst und mithilfe von Google-Translator übersetzt. Stolz übergaben ihre Töchter das Schreiben und eine Bastelarbeit an das Team der Grundversorgung. Damit verabschiedete sich die Familie, die einige Monate in der Betreuungseinrichtung Semmering gewohnt hat – und der Abschied ging Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen nahe.
Die Mutter und ihre Töchter nahmen an Deutschkursen, Kinder- Eltern-Workshops, Veranstaltungen und Festen teil, die angeboten wurden und waren höchst aktiv. „Der Vater Huseyin war auch sehr nett, lebte aber wegen der äußerst traumatischen Erlebnisse in Syrien wiederum sehr zurückgezogen“, erzählt Gabriele H., Betreuungs- und Versorgungsleiterin der Betreuungseinrichtung Semmering. Die Flucht aus Syrien führte die Familie zunächst in die Türkei und wegen dortiger Diskriminierungen nach Österreich.
Mutter Sherin war offen und ging auf die Leute zu. Sie kümmerte sich nicht nur liebevoll um ihre eigenen Töchter, sondern nahm sich auch Kindern an, die ohne ihre Eltern geflüchtet waren und ganz allein hier lebten. Bei der Kinderbetreuung und in den Kinderdeutschkursen war sie ebenfalls aktiv – und profitierte sprachlich selbst davon.
„Wir haben die Familie sehr lieb gewonnen und der Abschied war sehr berührend“, sagt Gabriele H. „Das Ziel der Eltern ist es, ihren Kindern ein sicheres Leben mit guter Schulbildung zu ermöglichen. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass das gelingt.“